26. April 2017

Urlaub

Hallo ihr lieben, 
Ich weiß, es war jetzt etwas länger, aber das liegt daran, dass ich noch Ferien habe.
Die letzten zwei Wochen  (bzw. 11 Tage) hatte ich Besuch von meinem großen Bruder. Das war fantastisch und wir haben zusammen Livingstone erkundet, was ich schon echt lange mal machen wollte.
Eines der Highlights in Livingstone sind natürlich die Viktoriafälle. Die Wasserfälle, die von David Livingstone entdeckt wurden sind echt atemberaubend schön, aber am Ende der Regenzeit auch richig voll und nass.
In Livingstone haben wir außerdem noch ein paar Tiere gesehen, wie Zebras, Giraffen, Büffel, Nilpferde oder Affen und Impalas (von denen gibt es tausende). Einen morgen ist auf dem Fluss direkt neben der Frühstücksterasse ein Krokodil vorbeigeschwommen und wir haben eine zu-Fuß-Safari gemacht, auf der wir viele Vögel (zum Beispiel Zazu, den Ratgeber aus König der Löwen) und als Höhepunkt eine Nashornmutter mit einem 8-tage alten Baby.

Eine sehr lange Zeit seines Aufenthaltes haben wir leider auch im Bus verbracht, nach Lusaka runter braucht man einen Tag, nach Livingstone einen weiteren, zurück natürlich dasselbe. Das ist schon echt krass, aber da wird mir erstmal bewusst, wie weit die Entfernungen hier sind und wir wenig besiedelt Sambia in manchen Gegenden. Auf dem Weg von Lusaka nach Kasama kommt man auf einer 12-13-stündigen Busfahrt an gerade mal 5 Städten vorbei!

Hier in Kasama haben wir natürlich auch noch einiges unternommen, neben der Stadt- und Schulführung sind wir zu den Mwelwa rocks gefahren und haben an den Chishimbafällen gecampt. Um dahin zu fahren haben wir uns Fahrräder ausgeliehen. Fahrräder sind leider generell nicht so zuverlässig ubd auch wir hatten einige kleinere Probleme, bis ein Fahrrad schließlich einen break down hatte, wir waren glücklicherweise schon so gut wie da ubd auf dem Rückweg haben wir es tatsächlich geschafft mit zwei Fahrrädern zu trampen (ein großer Tanklaster hat uns mitgenommen).

Ansonsten wird hier am Haus gerade ein wenig erweitert, wir bekommen jezt eine richtige Dusche:)

Viele Grüße
Anne

9. April 2017

Hallo zusammen, 
Letzt Woche war ich in Ndubaluba, mit einigen Kindern aus der Schule, das war total schön☺
Die Kinder haben verschiedene Sachen gemacht, zum Thema Teambuilding, Vertrauen oder Mut. Es gab zum Beispiel eine Kletterwand ( die habe auch ich mit sehr großer Begeisterung beklettert, was die Kinder total erstaunt hat). Das Kanu fahren War für viele ebenso eine große Herausforderung, da viele Sambia echt Angst vor Wasser haben, bzw. auf dem Wasser zu sein. Einen Tag haben sie ein Medic-Race gemacht, wo es darum ging in Teams einen Patienten (ein großes Traktorrad) zu versorgen und ins "Krankenhaus" zu bringen. Dazu mussten sie eine Menge Aufgaben im Team bewältigen, was manchen richtig schwer gefallen ist. 
Eine Nacht haben wir mit allen zusammen mitten im Busch gezeltet, das War echt Klasse.
Die Kinder und ich haben es auf jeden Fall genossen, nur die Busfahrt hat einige Probleme bereitet, wie das in Sambia immer so ist. Auf der Hinfahrt ist bei voller Fahrt ein Reifen geplatzt, der dann gewechselt werden musste, auf dem Rückweg ist gleich der ganze Anhänger mit Gepäck angerissen und umgekippt. Es waren aber zum Glück recht schnell einige Männer aus einem nahe gelegenen Dorf da, die uns geholfen haben, den Hänger zurück zu drehen.

Die nächste Woche werde ich auf Reisen sein, zusammen mit meinem lieben Bruder Alex, der mich für 11 Tage besuchen kommt. Darauf freue ich mich schon ganz besonders. Wir werden zusammen nach Livingstone fahren und uns die Viktoriafälle ansehen.
Von daher wünsche ich jetzt schon allen Frohe Ostern.
Liebe Grüße 
Anne

1. April 2017

Nein, das ist kein Aprilscherz ;)

Hallo zusammen,
Ich möchte euch heute gerne mal ein paar Dinge erzählen, die für mich mittlerweile normal geworden sind hier, die ich von meinem Leben in Deutschland nicht so kenne.

Da wäre als erstes Mal ganz offensichtlich das Klima, seit ich ausgereist bin habe ich quasi nur Sommer, bald beginnt hier die cold season und ich bin schon echt gespannt, den richtigen Winter kann sie aber nicht ersetzen. 

Die Sprache, ich bin es mittlerweile gewöhnt nur noch englisch zu sprechen, vielleicht ein paar Brocken Bemba, das wars dann aber auch schon wieder.

Meine Hautfarbe, als weiße, bzw. Muzungu kennt dich jeder, ich werde immer angesehen und auch so gut wie immer von Leuten angesprochen, wenn ich irgendwo hingehe. Ich falle einfach auf, ob ich will oder nicht. Das ist manchmal vielleicht ganz ok, weil die Menschen eigentlich immer freundlich und auch interessiert sind, manchmal kann es aber auch nerven, wenn man einfach nur irgendwo hinläuft und von zig Leuten angesprochen wird.

Die Tiere, bei uns leben Hühner, Hunde, Katzen und auch einige Spinnen oder Kakerlaken. Ich finde es mittlerweile ok, das ich ständig das Gebelle der Hunde höre oder die Hähne um fünf Uhr morgens anfangen zu krähen. Zwei der Hühner, die frei rumlaufen, weil sie keine Eier legen haben sich unser Klofenster als Schlafplatz ausgesucht und sitzen die ganze Nacht im Fensterrahmen, schon etwas gruselig, vor allem weil es scheint, als hätten sie die Augen immer offen!
Auch Schlangen gibt es hier, die auch gefährlich werden können. Heute habe ich auf Lukes Farm eine Schwarze Mamba gesehen, sie war bestimmt eineinhalb bis zwei Meter lang und so dick, wie mein Handgelenk. Die Gefahr, daß eine Schlange einen beißt ist eher gering, weil sie normalerweise verschwinden, wenn sie Schritte spüren, wenn man aber auf sie drauf treten würde, dann könnte das durchaus lebensgefährlich werden, deshalb läuft man im Dunkeln nur mit Taschenlampe draußen rum.

Warmes Wasser ist nicht selbstverständlich. Wir haben zwar welches zum baden, aber das wird auch jeden Tag draußen auf dem Feuer erhitzt und ins Bad geschleppt. Deshalb sind alle sparsam, so merkt man aber, dass es eigentlich gar nicht so viel braucht, ein Eimer warmes Wasser reicht gut und gerne für ein Bad.

Hier im Haus leben wir mit vielen Leuten zusammen, da geht auch immer schon mal was kaputt, so funktioniert unsere Klospülung nur, wenn der Spülkasten offen ist und man quasi selbst das Wasser mit einem improvisierten Hebel ins Klo zum spülen lässt. Improvisation wird generell groß geschrieben und auch rege gehandhabt, alte Sachen werden repariert und verwendet, bis sie wirklich zu gar nichts mehr zu gebrauchen sind.

Schlafenszeit. Ich gehe meist recht früh ins Bett, weil ich auch früh wieder aufstehe, der Körper gewöhnt sich aber im Nu daran und es kommt mir auch manchmal so vor, als hätte ich viel mehr vom Tag, wenn ich früh aufstehe.

Was mich immer wieder fasziniert, ist wie wenig die Kinder oder Erwachsenen teilweise über Europa wissen (kann ich durchaus verstehen), ich wurde letztens gefragt ob France ein Name wäre oder New Zealand ein Körperteil. (Ja, mir fällt auch gerade auf, das Neuseeland nicht in Europa liegt :))
Auch was das lernen angeht ist hier so einige s unterschiedlich. Es wird viel mehr Wert auf Auswendiglernen gelegt als auf tatsächliches verstehen. Ich habe manchmal das Gefühl, das sogar die Lehrer teilweise nicht richtig verstehen was sie da erklären, sei es über das Thermometer oder wie man die Uhr liest (ich bin mir echt nicht sicher, wieviele Leute das hier können).
Gerechnet wird auch von Klein und Groß durch abzählen an den Finger.

Fahrrad fahren kann nicht jeder. Die Kinder waren total begeistert, als sie gesehen haben, das ich Fahrrad fahren kann. Fahrräder werden hier auch gerne Kreuz und Quer genutzt und stellen teilweise echt ne Gefahr für den Straßenverkehr da. Auch wenn es einige Leute gibt, die Fahrräder nur als Lastesel nutzen und es den ganzen Weg schieben, beladen mit ner ganzen Menge Feuerholz oder Mais.

Die Kinder sind total begeistert von Fußball, sie fragen mich immer wie die Namen von deutschen Spielern richtig ausgesprochen werden und müssen dann unheimlich lachen. Genauso muss ich dann lachen, wenn sie versuchen, die Namen auch so auszusprechen. Am meisten Spaß macht es aber immer noch, wenn ich mit ihnen Fußball spiele, ich bin zwar nicht gut, die Kiddies sind aber trotzdem immer begeistert:):):). 

Das wars dann auch schon wieder von mir. Nächste Woche geht es für mich zu einem Schulausflug in eine Art Abenteuercamp. Da freue ich mich schon drauf, das wird bestimmt ein super Spaß.

Liebe Grüße 
Anne

Achja, eine Sache noch, an die ich mich noch nicht wirklich gewöhnt habe, das ist der Linksverkehr. Ich denke manchmal immer noch, dass mir ein Auto ohne Fahrer entgegen kommt, wenn der Sitz auf der linken Seite leer ist und ich durfte schon einige Male selbst fahren und hatte jedes Mal, wenn mir jemand entgegenkommt Angst auf der falschen Seite zu sein. Generell fährt man aber oft in der Mitte der Straße, weil wenig Autos unterwegs sind und man die Straße meist gut einsehen kann, während man nie weiß, ob nicht gleich jemand aus dem Busch gelaufen kommt oder ein Fahrradfahrer plötzlich einen Schlenker macht.