Heute ist Nikolaus. Ich bin sicher die meisten von euch
haben etwas in ihrem Schuh gefunden oder sehen zumindest überall in der Stadt
Nikoläuse, Weihnachtsmärkte und –dekoration. Man hört Weihnachtsmusik, isst
Plätzchen oder kommt aus der Kälte ins warme Haus. Das alles ist hier nicht
vorhanden. Heute ist hier ein Tag wie jeder andere und Weihnachtsstimmung kommt
überhaupt nicht auf. Wir haben mittlerweile die letzte Woche vor den großen
Ferien, die am Freitag anfangen und bis zu 11. Januar dauern. Am Freitag war
die End-of-term-presentation, da haben die Kinder kleine Theaterstücke vor den
Eltern aufgeführt. Gestern wurde dann der letzte Test für dieses Jahr
geschrieben (die Kinder hier schreiben tatsächlich total gerne Tests!) und
jetzt sitzen Teacher Bridget und ich an den Zeugnissen. Das neue Schuljahr
beginnt hier immer im Januar also müssen wir die Klasse mal gründlich
aufräumen, ansonsten gibt es nicht mehr so viel zu tun. Das ist aber auch ganz
schön, wir basteln oder spielen mit den Kindern und haben nicht mehr so viel
Stress.
Heute waren Hannah und ich außerdem zum dritten Mal in Folge
im Immigration Office. Wir sind mit einem Touristenvisum eingereist, das drei
Monate lang gültig war, aber letzten Montag abgelaufen ist. Seit dem versuchen
wir also eine sechsmonatige Arbeits – und Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.
Gar nicht so einfach! Wir haben jedes mal drei bis vier Stunden in der Behörde
(zum Glück hier in Kasama) verbracht. Wir wurden von einem ins nächste Büro
geschickt (mit entsprechenden Wartezeiten dazwischen) und mussten jedes Mal dieselben
Fragen beantworten, wer wir sind, was wir hier in Sambia machen, warum wir erst
18 sind (man muss wohl irgendwie 21 sein). Jedes Mal haben wir nur einen neuen
Stempel bekommen und einer der Büromenschen hat uns erklärt wir sollten doch
bitte morgen/nächste Woche wieder kommen. Leider ist auch heute nicht mehr bei
rum gekommen also heißt es für uns nur wieder Abwarten und Tee trinken. Wie die
sambischen Behörden funktionieren ist schon irgendwie absurd. Die meiste Zeit
arbeitet niemand, alle sitzen nur an ihren Schreibtischen (wenn überhaupt),
telefonieren oder starren Löcher in die Luft. Die Dokumente, die wir
eingereicht haben (es waren insgesamt 20!!! Seiten) wurden immer wieder von
einem zum anderen Büro getragen und wieder zurück und ich bezweifle, dass noch
alles da ist (wir haben sicherheitshalber mal alles kopiert).
Ich habe auch noch ein Bild für euch. Das ist INSUA. Eine
eklige Käferart, die eigentlich mal Flügel hatte, die sie aber relativ schnell
abwerfen und dann so durch die Gegend krabbeln. In der Schule und
wahrscheinlich auch überall sonst haben die Kinder die Insua gesammelt und
gegessen! Einfach so, roh. Das ist schon ein bisschen eklig.
Liebe Grüße aus dem regnerischen aber immer noch warmen
Sambia
Anne
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