29. August 2017

Zurück in Deutschland

 Hallo zum letzten Mal,
Ich schreibe euch heute wieder aus Deutschland. Ich bin seid gestern mittag wieder im Lande.

Am Freitag hab ich den letzten Tag in Kasama verbracht und bin nochmal richtig sambisch essen gewesen, mit Nshima und Bushmeat (von einer Antilopenart). Abends haben wir gemütlich gegrillt und dann noch schön zusammen gesessen. Wirklich viel geschlafen hab ich nicht und um vier ging es dann los zum Bus. Der Abschied von Steph, Luke und den Kindern war wirklich sehr traurig. Für mich sind sie wie meine zweite Familie und das Golfhaus ist mein zweites Zuhause und es war schon schwer ihnen tschüss zu sagen. Was ich aber jetzt schon sagen kann ist das ich auf jeden Fall nicht zum letzten Mal in Sambia war.

Samstag habe ich also den ganzen Tag (14 Stunden) im Bus verbracht und noch ein letztes Mal die Landschaft bewundert (zumindest solange ich nicht gedöst habe;)).

In Lusaka hab ich dann noch eine Nacht im Lusaka Backpackers verbracht, noch einmal im Foodlovers Market gefrühstückt und bin dann Sonntagnachmittag zum Flughafen gefahren.
Dort habe ich noch Sophie Kiko in Empfang genommen. Sie und drei andere sind gelandet und haben ihren Freiwilligendienste begonnen, mich quasi am Flughafen abgeklatscht.
Und dann gings für mich auch los. Um kurz vor neun bin ich dann schließlich auch los geflogen. Zuerst ging es ca. 7 Stunden nach Dubai und dann etwa dieselbe Zeit nochmal bis nach Düsseldorf, wo ich dann im viertel nach eins wieder zurück auf deutschen Boden gekommen bin:)
Ich habe mich riesig gefreut alle wieder zu sehen und wurde hier zu Hause auch von vielen sehr herzlich in Empfang genommen. Dabei ist vielleicht aufgefallen, das ich einige Sätze echt oft wiederholt habe. Allen voraus "Wow, du bist soooo groß geworden" oder " Alles ist sooo grün". Ich bin echt geflasht wie groß alle sind, vor allem mein kleinster Bruder Niklas, der vor einem Jahr noch kleiner als ich war, es jetzt als letzter der Familie es aber auch geschafft hat mich in Sachen Länge zu überholen.
Es ist ein wirklich höchst seltsames Gefühl wieder hier zu sein. Einerseits ist alles noch wie ich es zurück gelassen habe auf der anderen Seite aber auch so anders, ich nehme Sachen ganz anders wahr und kann mich wirklich noch überhaupt nicht daran gewöhnen, das alle so groß sind.
Im Moment bin ich gedanklich noch immer in englisch eingestellt und noch halb in Sambia. Alles erscheint noch etwas unwirklich, das wird sich aber gewiss auch wieder normalisieren.
Meine drei riesigen Brüder und Ich am Flughafen

Ganz viele liebe Menschen, die gekommen sind um mich willkomen zu heißen <3 td="">

Als nächster Schritt steht für mich jetzt die Uni an. Ich werde in Marburg Medizin studieren, wo ich mich auch schon drauf freue, das wird sicherlich aufregend.

Da dies jetzt mein letzter Blogeintrag ist möchte ich euch allen Danke sagen. Dafür, das ihr euch die Mühe gemacht habt meine Blogeinträge zu lesen, über Rechtschreibfehler hinweg zu sehen und auch den ein oder anderen Kommentar hinterlassen habt über die ich mich immer sehr gefreut habe. Mir hat es Spaß auf diese Weise ein Teil meines Lebens in Sambia mit euch zu teilen.

Alles Gute und Liebe euch
Anne (die wieder gut und gesund zurück ist;))

19. August 2017

Lower Zambesi

Hallo ihr,
Ich hoffe ihr genießt eure Ferien:)
Auch wir haben einen kleinen Urlaub gemachr. Die letzten paar Tage waren Steph und Luke, mit Kindern und Claire (Lukes Schwester) mit Kindern und Hazel (Lukes Mutter) und ich zusammen am Lower Zambesi. Wir haben dort direkt am Fluss gezeltet und sind auch einige Male mit einem kleinen Boot auf den Fluss gefahren und haben geangelt, eher nicht so erfolgreich was den Fisch betrifft aber wunderschön. Wir haben richtig viele Nilpferde gesehen und gehört und ein Krokodil  (der Grund, warum wir leider nicht schwimmen gehen konnten). Ich habe die Zeit echt genossen, vor allem weil man morgens einmal Elefanten am anderen Ufer gesehen hat und auch die Sonnenuntergänge waren echt schön.
Einmal konnten wir abends sogar Löwen hören, die sind echt laut, man hört die über 20km! Wirklich beeindruckend, zumindest für mich.
Auf dem Rückweg Richtung Lusaka haben wir noch einen Zwischenstop am Lake Kariba gemacht. Das ist ein Staudamm mit einer über 100 Meter hohen Stauwand, die wir auch betreten haben, sie bildet die Grenze zwischen Zambia und Zimbabwe.
 Liebe Grüße und bis bald
Anne

13. August 2017

Abschied

Hallo ihr alle,
Gestern ist war schon mein erster Abschied, der von den Kindern, Lehrern und der Schule. Bei uns haben heute die Ferien angefangen und deshalb fahren alle nach Hause. Für die letzten zwei Wochen hieß das studying. Es wurden bis Donnerstag Tests in allen Klassen geschrieben, daher waren wir damit recht gut beschäftigt. Ich habe diese letzten zwei Wochen als etwas seltsam empfunden. Es war mir bewusst, das es die letzte Zeit mit meinen Kindern ist und ich habe versucht es nochmal so richtig zu genießen, was mir so teilweise gelungen ist. Ich hatte das ganze Jahr über unheimlich viel Spaß und Freude mit den kiddies, natürlich auch Stress und Hausaufgaben haben mich so manchen Nerv gekostet. Es hat sich aber gelohnt und so was von. Ich bin echt stolz auf das was die Kinder geschafft hat und von dem einen Teil mit meiner Hilfe:) und ich vermisse sie schon jetzt...

Heute hatte ich die Möglichkeit zur Ukusefya Pa Ngwena zur fahren. Das sind Festlichkeiten und eine Zeremonie für den Bemba chief Chitimukulu. Dabei wird viel getanzt, gesungen und getrommelt und dadurch die Geschichte der Bemba (ein Stamm, der hier im Norden Sambias lebt. Die meisten Leute in Kasama sind Bemba und somit ist die halbe Stadt aufgebrochen. Alle möglichen Vehikel  (Minibusse, Autos, Pickups und Kleinlaster sind mit Leuten bepackt in das etwa 45 minütig entfernte Village gefahren, wo sich die Bemba erstmals niedergelassen haben. Die Bemba kamen aus dem Kongo hier nach Sambia und bei diesem Village fließen zwei Flüsse zusammen, an deren Zusammenlauf die ersten Bemba ein totes Krokodil gefunden haben, welches für sie das Omen war, sich dort nieder zu lassen.
Dieses Jahr war sogar der Präsident Edgar Lungu da (und mit ihm ein riesiges Polizei und sogar Militäraufgebot).
Das tollste war es, am Ende der Zeremonie (wir wurden zwischenzeitlich in der VIP-Lounge plaziert) der Chief auf einem Krokodil (ein Holzgestell mit einem Sessel in der Mitte) direkt an uns vorbei getragen wurde. Hinter ihm hab ich auch Lungu gesehen.
Es war echt cool, sowas mit erleben zu können.

Ich schreibe euch bald wieder
Liebe Grüße
Anne

29. Juli 2017

Bilder

Hallo ihr alle,
Ich habe hier mal ein paar Bilder für euch von mir und meinen Kindern:)







Bis bald dann wieder
Liebe Grüße
Anne

24. Juli 2017

Mein Geburtstag

Hallo ihr Lieben,
Wie manche von euch Sicherlich wissen war letzten Donnerstag mein Geburtstag. Das war ein echt schöner Tag.  Als ich in die Schule gekommen bin standen meine Zweitklässler schon da und haben Happy Birthday gesungen. Viele habe auch ne Blume für mich gepflückt oder ein kleines Zettelchen geschrieben : Happy Birthday Teacher Anne, you are the best teacher, i love you. Alles natürlich mit herrlich falscher Rechtschreibung, wie mn sie nur in einer zweiten Klasse findet:)

Hier zu Hause wurde ich von meinen Kindern erstmal nass gespritzt, es ist hier Tradition, dass man am Geburtstag mit Wasser bespritzt wird, ich hab mich an ihnen gerächt indem ich sie (klitschnass wie ich war) alle erstmal umarmt habe. Wir hatten auf jeden Fall alle unseren Spaß und es ist auch angenehm warm gewesen.
Später haben wir dann noch Pizza gegessen und ich habe einen Kuchen bekommen, den wir natürlich mit allen geteilt haben;)

Später haben wir im dunkeln im Garten mit nem lauten Musikgerät und eine kleine Tanzparty gemacht.

Es war auf jeden Fall ein wunderschöner Tag, ich habe es sehr genossen Geburtstag zu haben:)

Bis bald
Anne

PS: Ich wollte euch noch kurz was vom Joggen erzählen. Steph und ich haben  angefangen ab und zu joggen zu gehen, das ist immer recht witzig. Auf der Straße treffen wir meistens Schulkinder, die nach Hause laufen und dann einfach mühelos ein Stück mit uns mitjoggen. Letztens haben wir einen Mann getroffen, der hat am Telefon erstmal begeistert erzählt, das er doch tatsächlich zwei Muzungus rennen sieht, schon komisch die Vorstellung;) Naja, ich finds eher amüsant und angesehen werd ich eh, ob ich jetzt gehe oder renne oder rückwärts auf Stelzen hüpfe:)

13. Juli 2017

Lieblingsnamen

Hey an alle,
Ich hoffe ihr habt pünktlich zu den Sommerferien alle gutes Wetter, bei uns ist es eher kühl, wobei es nachmittags dann doch ganz angenehm warm (für mich sommerlich) ist.
Die letzte Woche war hier nicht so viel los, bis auf den normalen Schulalltag. Ich hab euch aber mal ne Liste mit Vornamen zusammengestellt, die hier geläufig sind und die ich eher gewöhnungsbedürftig finde.
Als erstes hab ich dazu einige Bemba-Namen, die meistens für beide Geschlechter, die auch als Vor und Nachname verwendet werden können:
1. Mulenga/Mulunga (-> Macher/Arbeiter)
2. Kankungwe (-> Wirbelwind)
3. Mapalo
4. Nsofwa
5. Bupe (-> Geschenk)
6. Thandiwe (-> helfen)
7. Kasonde
8. Mwelwa
9. Mbwilo
10. Mwansa
Das waren meine 10 favorites in Bemba, witzig ist, das man "MW" direkt hintereinander haben kann, genauso ist das mit "MP" oder "NS". Am Anfang "MBW" zu haben muss man auch erstmal üben, klingt aber meiner Meinung nach echt cool. Bemba liest sich übrigens ähnlich wie deutsch, nur das das "b" eher weich, fasst wie "w" ausgesprochen wird und das "w" wie im Englischen.
Dann gibt es ein paar witzige englische Namen:
1. Gift
2. Shephard
3. und 4. Monday und Friday (ich glaube sie schreiben sich anders, ist aber trotzdem witzig)
5. Douglas
6.  Bright
7. Hope
8. Praise
9. und 10. King und Prince (nein, sie sind nicht Vater und Sohn;))
Viele Kinder haben hier auch Namen aus der Bibel:
1. Mordecai
2. Zacharia
3. Joseph
4. Daniel
5. Matthews
6. David
7. Bethel
Besonders krass finde ich, das es jemanden gibt, der Hilter mit Vornamen heißt!
Das wars dann auch schon wieder von mir
Liebe Grüße
Anne

6. Juli 2017

Schulalltag

Hallo zusammen,
Der stressige Schulalltag hat wieder zugeschlagen, seit gestern ist wieder Schule, so schön angenehm stressig wie eh und je. Nein, ich bin schon froh, wieder mal gut beschäftigt zu sein und Schule macht mir immer noch Spaß, daran kann auch die Lautstärke, die in unserer Klasse meist etwas angehoben ist (ok, ziemlich angehoben) nichts ändern. Ein bisschen wehmütig bin ich trotzdem, weil es das letzte Mal sein wird, das für mich die Schule losgeht. Aber ich freue mich auf die beinahe zwei Monate, die ich noch hier mit den Kindern habe und was danach kommt kommt danach. (Das heißt nicht, das ich mich nicht auch schon freue wieder zurück zu kommen:) natürlich tu ich das)

Da die letzte Woche nicht so sonderlich viel passiert ist, was ich euch erzählen könnte hab ich mal beschlossen euch ein bisschen was über Schule in Sambia im generellen zu schreiben (natürlich so, wie ich es mitbekommen oder erzählt bekommen habe wie eigentlich alles was ich schreibe, das dürfte aber euch aber bestimmt auch bewusst sein).
Naja,also als erstes Mal muss man unterscheiden zwischen privaten und staatlichen Schulen, denn da ist ne sehr deutliche Differenz zu sehen.
Ich bin in einer privaten Grundschule (Reception Class, so was wie Vorschule - 7. Klasse), die aber dennoch selffunding ist. Das bedeutet, das es Schulgeld gibt, woran aber niemand verdient. Es wird für die Gehälter der Lehrer, Wasser, Strom oder Reparaturen ausgegeben. Darüber entscheiden Lehrer und Eltern gemeinsam. 
Die Schule an sich ist eigentlich ganz vergleichbar mit ner deutschen Schule würde ich sagen.Jede Klasse hat einen eigenen Klassenraum und die schülermäßig größte Klasse ist unsere zweite mit 22 Kindern, wo mit mir aber auch zwei Lehrerinnen anwesend sind.
Das sieht in öffentlichen Schulen ganz anders. Die normalen Klassen hier in der Umgebung haben so 50-70 Schüler, ich kenne aber auch ekne Lehrerkn im Copperbelt, die in ihrer kleinsten Klasse (8. - 12.) 145 Schüler sitzen hat. In der Größten  sind es 180!!! Das muss man sich mal vorstellen, 180 Schüler in einem einzigen Klassenraum mit einer einzigen Lehrerin. Da es aber eine öffentliche Schule ist wird keiner abgelehnt und da die Schule keine anderen Räume mehr hat kann die Klasse auch nicht aufgeteilt werden. Immerhin haben alle die Chance in eine Schule zu gehen, auch wenn viele die secundary school nicht beenden. Weil es dann für die Familie doch besser ist wenn sie anfangen zu arbeiten und Geld verdienen oder im Fall von Mädchen, weil sie schwanger werden oder heiraten.

Vom Unterricht her kann ich nicht so viel sagen, weil ich hauptsächlich in der zweiten bin. Was mir aber total stark auffällt ist, das hier viel nur auswendig gelernt wird. Ich hab das Gefühl, dass das eigentliche Verständnis für die Dinge nicht so wirklich da ist. In Mathe zum Beispiel, versteht eigentlich keiner Textaufgaben, sobald sie auch nur eine Nuance von dem üblichen Muster abweicht. Das finde ich echt schade, weil es mir häufig so vorkommt,als würden die nicht richtig selber nachdenken.

Das wars dann erstmal wieder von mir
Liebe Grüße
Anne

26. Juni 2017

Ferien

Hallo miteinander,
Seit heute haben wir eine Woche Mid-Term-Break. Das bedeutet letzte Woche haben wir Tests geschrieben und diese Woche sind dann alle Kinder mach Hause gefahren.
Jetzt ist also tatsächlich mal ein wenig Ruhe eingekehrt. Ich finde sogar Zeit mal ein Buch zu lesen und einfach zu entspannen.
Sonst gibts leider nicht so viel zu berichten. Wir bauen gerade eine Dusche, mit einem Wassertank, unter dem ein Feuer erhitzt werden kann, sodass wir bald hoffentlich tatsächlich eine warme Dusche genießen können. Das ist mit Sicherheit etwas angenehmer als die Badewanne mit nem Eimer voll heißem Wasser;) Auch wenn ich ohne diesen Luxus ganz gut zurecht gekommen bin.
Das Wetter ist hier im "Winter" eigentlich vergleichbar zu unserem Sommer. Morgens und abends ist es schon mal frisch, tagsüber scheint aber immer die Sonne, es wärmt sich also gut auf. Ich zumindest finde es dann warm. Es ist aber witzig zu sehen, wie die Leute hier wirklich in dicken Winterjacken und mit Mütze oder Handschuhen rumlaufen.
Das wars dann für heute, ich hoffe ihr habt ein paar schöne sommerliche Tage
Liebe Grüße und bis bald
Anne