6. Juli 2017

Schulalltag

Hallo zusammen,
Der stressige Schulalltag hat wieder zugeschlagen, seit gestern ist wieder Schule, so schön angenehm stressig wie eh und je. Nein, ich bin schon froh, wieder mal gut beschäftigt zu sein und Schule macht mir immer noch Spaß, daran kann auch die Lautstärke, die in unserer Klasse meist etwas angehoben ist (ok, ziemlich angehoben) nichts ändern. Ein bisschen wehmütig bin ich trotzdem, weil es das letzte Mal sein wird, das für mich die Schule losgeht. Aber ich freue mich auf die beinahe zwei Monate, die ich noch hier mit den Kindern habe und was danach kommt kommt danach. (Das heißt nicht, das ich mich nicht auch schon freue wieder zurück zu kommen:) natürlich tu ich das)

Da die letzte Woche nicht so sonderlich viel passiert ist, was ich euch erzählen könnte hab ich mal beschlossen euch ein bisschen was über Schule in Sambia im generellen zu schreiben (natürlich so, wie ich es mitbekommen oder erzählt bekommen habe wie eigentlich alles was ich schreibe, das dürfte aber euch aber bestimmt auch bewusst sein).
Naja,also als erstes Mal muss man unterscheiden zwischen privaten und staatlichen Schulen, denn da ist ne sehr deutliche Differenz zu sehen.
Ich bin in einer privaten Grundschule (Reception Class, so was wie Vorschule - 7. Klasse), die aber dennoch selffunding ist. Das bedeutet, das es Schulgeld gibt, woran aber niemand verdient. Es wird für die Gehälter der Lehrer, Wasser, Strom oder Reparaturen ausgegeben. Darüber entscheiden Lehrer und Eltern gemeinsam. 
Die Schule an sich ist eigentlich ganz vergleichbar mit ner deutschen Schule würde ich sagen.Jede Klasse hat einen eigenen Klassenraum und die schülermäßig größte Klasse ist unsere zweite mit 22 Kindern, wo mit mir aber auch zwei Lehrerinnen anwesend sind.
Das sieht in öffentlichen Schulen ganz anders. Die normalen Klassen hier in der Umgebung haben so 50-70 Schüler, ich kenne aber auch ekne Lehrerkn im Copperbelt, die in ihrer kleinsten Klasse (8. - 12.) 145 Schüler sitzen hat. In der Größten  sind es 180!!! Das muss man sich mal vorstellen, 180 Schüler in einem einzigen Klassenraum mit einer einzigen Lehrerin. Da es aber eine öffentliche Schule ist wird keiner abgelehnt und da die Schule keine anderen Räume mehr hat kann die Klasse auch nicht aufgeteilt werden. Immerhin haben alle die Chance in eine Schule zu gehen, auch wenn viele die secundary school nicht beenden. Weil es dann für die Familie doch besser ist wenn sie anfangen zu arbeiten und Geld verdienen oder im Fall von Mädchen, weil sie schwanger werden oder heiraten.

Vom Unterricht her kann ich nicht so viel sagen, weil ich hauptsächlich in der zweiten bin. Was mir aber total stark auffällt ist, das hier viel nur auswendig gelernt wird. Ich hab das Gefühl, dass das eigentliche Verständnis für die Dinge nicht so wirklich da ist. In Mathe zum Beispiel, versteht eigentlich keiner Textaufgaben, sobald sie auch nur eine Nuance von dem üblichen Muster abweicht. Das finde ich echt schade, weil es mir häufig so vorkommt,als würden die nicht richtig selber nachdenken.

Das wars dann erstmal wieder von mir
Liebe Grüße
Anne

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