17. Oktober 2016

Dinge, die mich zum Staunen bringen

Hallo ihr Lieben,
Ich bin zwar jetzt schon einige Zeit hier, es gibt aber immer noch viele Dinge, die mich zum Staunen oder schmunzeln bringen. Hier sind ein paar davon:

Letztens ist über der Schule ein Flugzeug entlang geflogen. Alle Kinder haben gleichzeitig mit allem aufgehört, womit sie beschäftigt waren, auf das Flugzeug gezeigt, gewunken und die ganze Zeit: "aeroplane, aeroplane" geschreien. (Flugzeuge gibts hier nicht so viele)

Faszinierend ist es auch immer noch jedes Mal, wenn ich eine Frau sehe, die ein großes Gefäß auf dem Kopf transportiert, während sie ein Baby auf dem Rücken und ein Kleinkind an der Hand hält.

Es ist schön, wie eine Mutter jedes Mal, wenn sie den gelben Schulbus erblickt aufspringt und über die Straße rennt, um ihr Kind in Empfang zu nehmen.

Die meisten Kinder hier sind total sozial. Auf kleinere Geschwister wird immer geachtet und man hilft auch jedem, der Hilfe braucht. In der Klasse und der Schule sind generell alle "friends" anstatt Klassenkameraden oder so und wenn ein Kind kein Essen mit hat, dann geben alle bereitwillig etwas ab.
Andererseits merkt man auch, wie schnell die Kinder hier erwachsen werden. Sie ermahnen sich gegenseitig mehr zu lernen und Respekt vor älteren zu haben und waschen oder kochen machen viele auch selbst.

Ein etwas überraschender und auch ein bisschen nerviger Moment ist es immer wieder, wenn ich den Wasserhahn aufdrehe und dann erst einige Zeit später das Wasser kommt.

Warmes Wasser aus der Leitung, so was gibt es hier nicht. Wenn man welches braucht, muss es erst warm gemacht werden. Zum Baden im Boardinghouse wird das Wasser in einem großen Topf hinterm Haus über einem Feuer erhitzt und dann ins Badezimmer getragen, gewaschen wird grundsätzlich kalt.

Es ist immer noch etwas seltsam, aber auch ein bisschen schmeichelnd, das ich hier schon allein wegen meiner Hautfarbe als etwas besonderes gelte. In Kasama gibt es vielleicht 10 - 20 Weiße, also kein Wunder, wenn ich überall angesprochen werde.

Was mir erst relativ spät bewusst geworden ist, die Haare von den Einheimischen wachsen nicht wie unsere, sie werden höchstens einige Zentimeter lang, weswegen viele Perücken tragen oder so was wie Extentions (Sorry, ich weiss nicht, wie man das schreibt). Witzig dabei ist, das die meisten Frauen und Mädchen ihre Frisur alle paar Wochen ändern. Das hat mich in der Schule ganz schön auf die Probe gestellt, da ich mir die meisten Namen anhand der Frisuren gemerkt habe.

Ich bin immer wieder überrascht von mir selbst, ich bin jetzt bereits seit 7 Wochen hier, guter Dinge und noch nicht verhungert!:)

Das wars erstmal wieder von mir, ich möchte mich aber nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die für mich gespendet haben, die bei meinem Gottesdienst waren, die mir eine Karte oder eine E-mail geschrieben haben, oder die durch das Lesen dieses Blogs Interesse zeigen. Das alles baut mich immer wieder auf, wenn ich mich etwas alleine fühle.

Liebe Grüße Anne

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