25. Oktober 2016

Wochenendausflug

Hallöchen,
Diese Woche haben wir Mid-Term Break, also Ferien. Am Samstag bin ich zusammen mit Luke und Steph, einigen Freunden und auch Hannah zu Lukes Beach aufgebrochen, ein rundum zu empfehlendes Urlaubsparadies. Auf dem Hinweg hatten wir tatsächlich jeder einen Sitzplatz und nur eine kurze Reifenpanne. Wir sind als erstes zum Hafen nach Mpulungu gefahren. Dort haben wir unseren ganzen Kram, Klamotten, Essen und was man noch so braucht von etwa 20 Leuten auf ein Boot gepackt und uns dazu. Letztendlich sah es für mich aus wie eins von den Flüchtlingsbooten, vollgepackt und nicht besonders Vertrauen erweckend. Wir haben es aber geschafft und nach zwei Stunden Fahrt kam der "Beach" in Sicht. Mit zwei anderen bin ich aus dem fahrenden Boot ins Wasser gesprungen und den Rest geschwommen. Man muss dazu sagen es ist mindestens 35, wenn nicht sogar über 40 Grad heiß gewesen. Der See hat aber auch ne angenehme Badewannen Temperatur, so das die Abkühlung nur mittelmäßig gelang.


Der Beach an sich liegt in einer kleinen Bucht zwischen zwei Dörfern nahe der Tansanischen Grenze. Das vorderste Stück ist Sandstrand und dann folgt eine Wiese mit einigen Palmen und ein paar Treppen führen zu drei einzelnen Chalets und einer Küche. Im Hintergrund beginnt der Busch, in diesem Falle eher wie ein Wald, der an einem Berghang liegt.



Nachdem wir alles ausgepackt hatten haben wir mit allen gegrillt und es uns gemütlich gemacht um den Abend so richtig zu genießen. Das ist auch super gelungen, wir konnten den Sonnenuntergang beobachten und die Temperaturen waren immer noch so warm, das man angenehm draußen sitzen konnte. Geschlafen haben Hannah und ich in einem der Chalets, mit Blick auf den See:)


Den nächsten Tag bin ich schon um fünf Uhr aufgewacht und erstmal ganz in Ruhe alleine eine Runde im See geschwommen. Das Wasser war herrlich klar und überhaupt nicht kalt, also echt perfekt. So gegen sieben sind Hannah, und ich gemeinsam mit zwei weiteren Freunden von Steph und einem Einheimischen zu den Kalambo-Falls aufgebrochen. Schon um diese Zeit war es ziemlich warm, sodass uns der Schweiß bereits nach einigen Metern über die Stirn gelaufen ist. Es hat sich aber gelohnt. wir sind etwa eineinhalb Stunden durch den Busch den Berg hochgewandert (Hier ist angebrachtes Schuhwerk empfohlen, unsere Flipflops waren definitiv nicht die beste Wahl). Dann haben wir den Wasserfall erreicht. Außer uns war dort ober kein Mensch dabei ist der Wasserfall (211 Meter hoch!!) absolut atemberaubend. Die Aussicht ist fantastisch und ich hatte echte Realitätsprobleme. Es ist so toll, das ich mich frage, ob das wirklich ich bin, die hier in Sambia durch den Busch zu diesem Wasserfall wandert.






Schließlich haben wir uns aber wieder an den Abstieg gemacht und sind auch wohlbehalten und durchgeschwitzt wieder unten angekommen, wo wir natürlich direkt erstmal ein Bad im See genommen haben. Den Rest des Tages haben wir entspannt und ich haben gelernt, wie ich aus einem Palmzweig einen Korb flechten kann, ganz schön cool und auch echt praktisch.



Abends haben wir noch alle zusammen am Lagerfeuer gesessen und eine Himmelslaterne steigen lassen und Hannah und ich haben in unseren Schlafsäcken direkt am Strand unterm Sternenhimmel (Sterne sieht man hier wirklich unendlich viele) geschlafen, mit dem Geräusch der sanften Wellen im Ohr.
Gestern war es leider schon wieder Zeit für den Rückweg. Um Zehn Uhr sollte uns das Boot wieder abholen und wir waren wirklich überrascht, das wir es geschafft haben um zwanzig nach alle reisefertig im Boot zu sitzen, eigentlich ein bisschen zu pünktlich für sambische Verhältnisse. Und wir sollten recht behalten, als wir da nämlich alle so saßen ist der Motor nicht angesprungen und es hat drei Stunden gedauert bis ein neuer organisiert war (so sind wir dann doch in der sambischen Pünktlichkeit geblieben). Der Rest der Reise ist aber reibungslos verlaufen und wir sind gestern Abend wieder wohlbehalten zurück gekommen.



Insgesamt war die Reise wirklich superschön und wir haben für Essen, Reisekosten, Wasserfalleintrittsgebühr und Unterkunft (obwohl die ja eh Luke gehört) 220 Kwacha, also vielleicht 22 Euro bezahlt, das erscheint geradezu lächerlich für das was wir alles gesehen und erlebt haben, aber manches ist in Sambia wirklich billiger, wenn auch nicht alles. Für Nutella bezahlt man zum Beispiel für ein 15 Zentimeter hohes Gläschen (also echt wenig) fünf bis sieben Euro. Aber Mangos kann man dafür ohne Ende kaufen, für vier große schöne Mangos haben wir auf der Fahrt gerade mal einen Kwacha (etwa 10 Cent) bezahl, das erscheint unglaublich.

Liebe Grüße
Anne

PS: Auto fahren ist noch immer eine Sache für sich. Meistens sind im Auto mehr Leute als Sitzplätze und Anschnaller besitz kaum ein Gefährt, das sich Auto nennt. Wenn man viel Gepäck hat, packt man halt den Rest aufs Dach, um Sachen dort hin zu befördern empfiehlt es sich einfach über die Motorhaube zu klettern, drei Männer die darauf stehen hält sie schon aus. Der Fahrer braucht sich auch nicht zu langweile während der Fahrt, telefonieren oder Guthaben aufladen, essen oder sogar Mangos schneiden (mit einem Messer selbstverständlich) sind nur einige der möglichen Beschäftigen. Bei Nacht sollte man am besten in der Mitte der Straße bleiben (solange frei ist), denn es gibt viele Fahrradfahrer und Fußgänger, die noch nicht so genau zu wissen scheinen, das ein Zusammenstoß mit einem Auto für sie eher negative Folgen hat und das Autos meistens auf der Straße, wenn es denn eine gibt fahren. Pannen sind so normal, wie das gelegentliche Anhalten bei den Bewohnern, die einem verschiedenstes Obst direkt an der Straße und für wenig Geld anbieten. Außerdem ist es nicht weiter schlimm, wenn die Frontscheibe total verdreckt ist und einen Riss hat. Man braucht eigentlich nur ein bisschen gutem Willen und Vertrauen und natürlich etwas Glück und man erreicht das Ziel pünktlich mit einigen Stunden Verspätung. das ist aber nicht weiter schlimm, denn alle sind total gelassen. Hakuna Matata

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